Keine Downloads vorhanden!
Schnell noch im Sommer ein neues Tattoo abholen und dann nächste Woche ans Meer?
Oder im Winter nach dem anstrengenden Termin erstmal gemütlich ein paar Stunden heiß baden?
Klingt zwar schön, aber in der Realität sind das leider keine guten Ideen.
Dass das frische Tattoo nicht direkt ins Wasser soll, wissen die meisten, da Tattoo Artists in der Regel auch immer darauf hinweisen.
Doch wann darf das neue Tattoo denn wieder mit in die Badewanne, in den See oder ins Freibad?
Duschen ist okay!
Das neue Tattoo soll nicht aufweichen – klar, aber darf man dann nicht mal kurz unter die Dusche hüpfen?
Doch, solange du ein paar Dinge beachtest, ist das zum Glück kein Problem!
Um die Haut, und somit auch das Tattoo, möglichst wenig zu irritieren, solltest du zu einer seifenfreien und pH-hautneutralen Waschlotion ohne Duftstoffe oder Parfüm greifen.
Unter der Dusche selbst solltest du nicht unnötig viel Zeit verbringen – 3 bis 10 Minuten reichen vollkommen.
Außerdem solltest du am besten lauwarm duschen, da zu heißes Wasser deine Haut austrocknen oder reizen kann.
Beim Abtrocknen deines Tattoos greifst du optimalerweise zu Küchenrolle, da diese nicht fusselt oder die Haut aufraut.
Statt die Haut trocken zu rubbeln, tupf sie am besten vorsichtig trocken, damit sich Wundschorf und kleine “Hautfetzen” nicht durch Gewalt ablösen.
Die Badewanne muss warten!
Aufs Baden sollte man mit einem frischen Tattoo erstmal verzichten. Dabei raten verschiedene Tattoo-Studios in den ersten 2 bis 6 Wochen nach dem Tattoo von einem Vollbad ab.
Diese Empfehlungen basieren in der Regel auf den persönlichen Erfahrungen des Tattoo Artists, weshalb man hier keine einheitliche Zeitangabe findet.
Auch die Größe des Tattoos und die individuelle Wundheilung nehmen Einfluss auf diesen Zeitraum.
Daher ist eine allgemeingültige Aussage mit fester Wochenangabe leider nicht präzise machbar.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Tätowierung komplett verheilt und die äußere Hautschicht wieder intakt ist.
Solange die Haut sich noch schält, schuppt oder Wundschorf vorhanden ist, kann ausgiebiges Baden deine Tätowierung nachhaltig schädigen.
Auch eine Rasur ist übrigens absolut tabu, solange deine Tätowierung noch abheilt.
Je nach Stelle, an der dein neues Tattoo liegt, könntest du das Körperteil gegebenenfalls beim Baden aus der Badewanne raushalten.
Jedoch solltest du dann auf eine sehr gute Belüftung achten, denn auch von Dampfbädern und Saunen wird abgeraten.
Aufgrund der kaum vermeidbaren Bildung von Wasserdampf solltest du jedoch auch hier die Dauer des Bades möglichst verkürzen.
Inwiefern das dann überhaupt noch entspannend und bequem wäre, ist natürlich eine andere Sache.
Schwimmen im Pool.
Vor allem bei wärmeren Temperaturen sehnen sich viele nach einer Abkühlung, doch mit einem frischen Tattoo sollte man dem kühlen Nass lieber fernbleiben.
Und das leider auch für mehrere Wochen. Hier raten Tätowierer*innen in der Regel dazu, die ersten 3 bis 8 Wochen aufs Schwimmen zu verzichten.
Besonders ins Schwimmbad oder in den Whirlpool, wo das Wasser mit größeren Mengen an Chlor angereichert ist, solltest du mit deinem frischen Tattoo lieber nicht.
Gerade wenn die natürliche Hautbarriere an der tätowierten Stelle noch nicht wieder völlig hergestellt ist, kann Chlor eine Reizung hervorrufen.
Somit würde auch der Heilungsprozess und ggf. das langfristige Erscheinungsbild deines Tattoos negativ beeinflusst werden.
Hinzu kommt, dass das Wasser in öffentliche Badeanstalten häufig mit Bakterien und anderen Mikroorganismen belastet ist.
Auch diese stellen für euer neues Tattoo eine Gefahr dar und können zu Infektionen führen.
Im Meer schwimmen oder See baden.
Auch nicht-gechlorte Gewässer stellen möglicherweise eine Gefahr für dein frisches Tattoo dar.
Daher raten Tätowierer*innen auch hier für 3 bis 8 Wochen vom Schwimmen im Meer oder im See ab.
Besonders Salzwasser kann sich negativ auf die Heilung deiner Tätowierung auswirken, da es der Haut zusätzlich Flüssigkeit und Fette entzieht.
Vor wenigen Jahren ging der Fall eines 31-jährigen Mannes mit Überschriften wie “Mann geht baden und stirbt wegen frisch gestochenen Tattoos” durch die Medien.
Tatsächlich erlitt der Mann einen septischen Schock, nachdem er mit seinem 5 Tage alten Waden-Tattoo im Meer (Golf von Mexiko) schwimmen war.
Auch eine aggressive Behandlung konnte den leberkranken 31-Jährigen nicht retten.
Grund hierfür war eine Infektion mit dem Bakterium Vibrio vulnificus, welches durch offene Wunden in den Blutkreislauf gelangen kann.
Wahrscheinlich ist dieser Fall eine tragische Ausnahme und nicht jeder Badeausflug würde ein solches Ende nehmen.
Dennoch zeigt dieses Beispiel deutlich, dass Tätowierungen als offene Wunden für Bakterien, Viren und Schädlinge wie eine offene Tür sind, die direkt in deinen Körper führt.
Auch heimische Badeseen oder Flüsse bergen einige Risiken, da sie mit Bakterien belastet oder zum Beispiel durch Chemikalien aus landwirtschaftlich genutzten Flächen verschmutzt sein können.
Vorausschauend planen.
Solltest du im Sommer nicht aufs Schwimmen verzichten wollen, gibt es einen guten Tipp: Lass dich einfach im Winter tätowieren.
Oder zumindest solltest du deinen Tattoo-Termin so legen, dass er sich nicht mit dem Strandurlaub oder dem Schwimmkurs überschneidet.
Prinzipiell würde eine semipermeable Wundfolie einem das Schwimmen ermöglichen, ohne dass die Tätowierung direkt in Kontakt mit Wasser stünde.
Dabei sollte die Folie nicht auf einem trockenen Tattoo landen, welches bereits verschorft ist oder sich häutet, da hier die Gefahr des Herausreißens von Farbe besteht.
Auch mit einfolierter Tätowierung wird die umliegende Haut weiterhin durch das ggf. chlorhaltige oder verunreinigte Wasser beeinflusst und die Hautbarriere möglicherweise beeinträchtigt.
Hinzu kommt das Risiko, dass der Verband sich unbemerkt ablöst oder undicht wird. Daher sollte man besser nicht darauf zurückgreifen, solange es auch nur irgendwie vermeidbar ist.
Hör auf deinen Artist.
Wenn dir dein Artist eine Anleitung oder Tipps zur Nachsorge mitgibt, dann nimm sie dir zu Herzen.
Abgesehen von den möglichen negativen Auswirkungen auf die Abheilung und das endgültige Erscheinungsbild deines Tattoos, verspielst du dir bei Missachtung der Nachsorgehinweise meist auch die Chance aufs kostenfreie Nachstechen.
Und wahrscheinlich auch die Gunst deines Artists. Also geh lieber kein Risiko ein und halte dein Tattoo in den ersten Wochen möglichst gut vom Wasser fern.
So kannst du dank weniger Wochen Verzicht ein Leben lang Freude an deinem hübsch verheilten Tattoo haben – und dafür lohnt es sich doch!